LOC 700 – 799

Auszug aus dem Buch "1000" von Ramaji (S. 361 – 434)
– zusammengefasst und sinngemäß übersetzt von Devi Dinesa
 

LOC 700er Fallstudie: Die Nicht-Dualitätslehrerin Mandi Solk

Mandi Solk ist die Autorin von Die Freude des Kein-Selbst. Zurzeit schreibt sie ein neues Buch über ihre Erfahrungen mit der Selbstbefragung.

 Mandi hat mir großzügigerweise erlaubt, ausführlich aus ihrer Website über ihre Reise von LOC 657 nach LOC 758 zu zitieren. Sie ist eine der wenigen, von denen ich gehört habe, die ein tiefes Gefühl der Unzufriedenheit mit den 600er LOCs erlebt haben, die keinen Selbstraum in den 600er LOCs hatten und dann energisch dagegen vorgegangen sind. Ihr entschlossenes Handeln, sich selbst in die 700er LOCs zu erheben, erfolgte in Form eines intensiven Rückzugs nach Hause zur Selbstbefragung.

Meine Einschätzungen ihrer LOCs auf jeder Ebene sind meine eigenen. Ich habe die Frage der LOCs nicht mit ihr diskutiert. Ich denke, das ist  gut so. Ihre eigenen unabhängigen Beurteilungen dieser beiden unterschiedlichen Ebenen – die Bezeichnungen spielen nicht wirklich eine Rolle – sprechen Bände. Mandi hebt besonders die bequeme, fade passive „neo-advaita“-Platitude hervor, dass „man nichts tun kann“. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus ist dies völlig irreführend.

Mandi ist eine gute Autorin. Ihr Buch erhielt eine begeisterte  Rezension von Jeff Foster und Scott Kiloby. Hier spricht sie über ihre Reise von den Begrenzungen des „Kein-Selbst“ (meine Worte) zum Frieden und zur Freude des universellen oder kosmischen Bewusstseins (auch meine Worte).

Ich empfehle wärmstens ihr YouTube-Video-Interview 2012 mit Renate McNay .  Mandi spricht leidenschaftlich und wortgewandt darüber, wie sie die Macht der Selbstbefragung entdeckt hat.77

Anmerkung der Redaktion: Am 30. März 2014 hatte ich einen Skype-Chat mit Mandi Solk. Sie erzählte mir, dass sie seit ihrem Video-Interview 2012 eine weitere Entwicklung durchgemacht habe. Ich habe ihr LOC während unseres Anrufs überprüft. Am Anfang war sie bei einem soliden und liebenswerten LOC 879. Bei demselben Anruf bat die enthusiastische Mandi um eine sofortige  RASA.  Nach dieser RASA ereichte Mandi LOC 1000.

In ihren eigenen Worten: Mandi Solks Selbstbefragungsreise

Mandi Solk ist ein glücklicher, liebevoller Mensch. Für sie bedeutete die Erkenntnis von Wahrheit und Freiheit, in „dauerhaftem Frieden und Freude“ zu leben.

Seit ich das letzte Mal Notizen für diese Website geschrieben habe, habe ich  viel erkannt  und es hat eine radikale Vertiefung stattgefunden. Ursprünglich hatte ich geglaubt, dass man nichts bewusst tun könne, um Befreiung zu erreichen. Dann  habe ich eine völlige Veränderung der Herzensqualitäten  erlebt.  Darum habe ich auf You Tube ein kleines Video mit dem Titel „JA! da IST etwas, was ‚du‘ tun kannst “ gedreht.

Die Geschichte ihrer Suche beginnt mit mehreren Schocks. Das Leben selbst war ihr Guru. Ihr Wecker klingelte. Es war laut!

Vor einigen Jahren hatte ich eine Reihe von Erwachenserfahrungen, die ihren Ursprung wohl in verschiedenen dramatischen Lebenserfahrungen hatten. Das eine war ein fast tödlicher Motorradunfall. Das andere war wie ein Tod auf einem Operationstisch; noch mehr bizarre Dramen ereigneten sich, und bei all diesen Vorfällen konnte ich die Illusion eines Lebens durchschauen, das ich für so real hielt.  Ich sah, dass alles, was mir so solide erschienen war, in Wirklichkeit unwirklich und transparent war, einschließlich „Ich“. Ich verlor völlig jede Angst vor dem Tod und entdeckte für mich selbst, dass es keinen Tod gibt – kein Ende.

Ich begann, über all dies zu sprechen. Ich schrieb ein Buch und erschien in einem Interview im Conscious TV, und es schien alles im Fluss zu sein. Zur gleichen Zeit ging ich zu Non-Dualitäts Treffen, und ich gründete Nondualität-Nord, wohin ich regelmäßig Referenten zu diesem Thema nach Nordengland einlud.

Ich drehte Videos und fing an, selbst Treffen zu veranstalten. Alle Redner der Non-Dualität sagten: „Es gibt nichts, was Sie tun können – das Erwachen wird entweder geschehen oder nicht. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Es ist nicht wichtig.“ Da dies meiner eigenen Erfahrung ähnlich war, stimmte ich dem jahrelang zu.

Nach einigen Jahren merkte ich, dass ich  nicht befreit war, ich sehe jetzt, dass ich vielleicht halbwegs „gekocht“, aber keineswegs fertig war! Und auch sonst niemand!

Immer wieder kamen dieselben Leute zu den Veranstaltungen. Nach den Treffen hatte niemand dauerhaften Frieden und Freude erlangt. Ich war gewiss erwacht, und wusste die Wahrheit, aber die totale Freiheit war noch nicht erreicht – es gab keine anhaltende Freude.

Also beschloss ich, für eine Weile den Mund zu halten und schrieb, sprach und drehte keine Videos, bis ich  weiter nach Innen geforscht hatte. Diese Innenschau, dieses Suchen nach dem, was ich bin, war etwas, wovor ich immer gewarnt hatte, da ich fälschlicherweise dachte, dass diese Tätigkeit den Identitätssinn stärken und nicht schmälern würde. Diese Annahme war völlig falsch.

Ich wurde leidenschaftlich und süchtig nach Selbstbefragung und verbrachte Wochen und Monate damit, Stunden und Stunden damit zu verbringen, tief in mir nach dem „Wer und wo ich bin“ zu suchen. Ich kann berichten, dass das Identitätsgefühl jetzt „ausgehöhlt“ ist und was übrig geblieben ist, ist ein immer tieferes Gefühl von anhaltender Freude, Frieden, Freiheit und Glückseligkeit, und die gute Nachricht ist, dass „sie“ dies auch haben und es schnell erreichen können. Es sind ohnehin nicht „sie“, die die Innenschau machen,  auch wenn es zunächst so aussieht.

Mandi Solk sagt: „Vergessen sie, dass sie nichts tun können.“

Mandis Darstellung, dass der Satz „Es gibt nichts, was Sie tun können“ nutzlos, wenn nicht sogar irreführend ist, gehört zu den besten, die ich je gehört habe.

Auch wenn mein eigener Guru Ramesh Balsekar mir von Angesicht zu Angesicht sagte: „Du kannst nichts tun“, und dieser Moment mein Leben verändert hat, ist es kein geeigneter Ratschlag für jedermann. Ich glaube, dass es schädlich sein kann. Ich freue mich, aus Mandis leidenschaftlichen Untersuchungen zu zitieren, die von ihren eigenen Erfahrungen herrühren.

Vergessen Sie also: „Es gibt nichts, was sie tun können.“

Es ist ein Trick mit den Worten, denn, letztlich ist es nicht das menschliche Gefühl von „Du“, das alles tun kann, aber bis man das menschliche Gefühl  von „Du“ durchschaut, was nur durch Schauen geschehen kann, wird es zunächst so aussehen, als ob das „Du“ schaut und nur das „Du“, das du denkst zu sein.

Wie könnte schließlich die Gegenwart, die Liebe, nur den wenigen Auserwählten Freiheit gewähren? Es ist lächerlich, und es wäre so grausam, und das ist nicht Teil der Göttlichen Liebe; kein Teil von dem, was Du wirklich bist.

Man braucht nur hinzuschauen und das Bewusstsein dessen, was man ist, unabhängig vom Denken wahrzunehmen, und dann weicht schließlich das Gefühl „Du“, der Hochstapler, langsam aber sicher dem Gefühl des Seins.

Nachdem ich im Laufe der Jahre so viele „festgefahrene“ Menschen gesehen habe, die in dem Glauben gefangen waren, „sie könnten nichts tun“, und nachdem ich das selbst so oft gesagt habe, weiß ich jetzt kategorisch, dass der solide Wandel nur durch den Verlust jeglichen Gefühls der persönlichen Identifikation entsteht.

Voice of Experience: Mandi Solks Art der Selbstbefragung

Mandi Solks Herangehensweise an die Selbstbefragung ist praktisch und tiefgreifend. Jeder, der sich mit Selbstbefragung beschäftigt, wird von ihrem Verständnis dieser Technik profitieren. Sie spricht klar aus ihrer eigenen Erfahrung.

Mir wurde klar, dass mir durch mein Erwachen auch mein Wahres Selbst durch die Präsenz gezeigt wurde. Es mag sich durch  ein paar augenblickliche Einsichten  zugetragen haben,  das Schauen war aber geschehen. Ich hatte es nur nicht bemerkt, weil das Schauen so schnell ging.

Die Gegenwart ist der EINZIGE Lehrer und der findet sich nur durch die Innenschau. Obwohl diese „Einblicke“ für mich schnell geschahen, hielten sie nicht lange an.

Das wahre Verweilen in der Gegenwart besteht darin, sich die Zeit zu nehmen, zweimal täglich wirklich zu schauen, bis die Gegenwart dominant wird und die Gedanken in den Hintergrund treten.

Du bist Dein eigener Guru – Guru bedeutet „Entferner der Unwissenheit“. Bedenke, dass nicht ein persönliches „Du“ sieht, sondern das Bewusstsein selbst. Das ist es, was Du bist, und es gibt nichts und niemanden, der das Suchen oder Finden übernimmt. Du hast die Macht, dies zu tun, denn Du bist die Präsenz und sucht sich selbst.

Gedanken werden immer aufkommen, und das ist absolut in Ordnung und richtig. Wenn ich vorgeschlagen habe, „die Gedanken wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen“, dann meine ich einfach, Zeuge der Gedanken zu sein und sich nicht mit jedem „auf die Fahrt“ zu machen. Nicht aktiv zu versuchen, Gedanken zu STOPPEN, was eine Unmöglichkeit ist. Wir hören einfach auf, jeden Gedanken als wichtig zu betrachten (weil ein Gedanke bedeutender ist als ein anderer). Wir werden nach und nach völlig losgelöst von den Gedanken und damit von jedem persönlichen Gefühl der Identifikation mit ihnen.

Versuchen Sie, nicht so sehr an alles gebunden zu sein, was Sie jemals über Non- Dualität gelesen oder gehört haben, einschließlich meiner Beschreibungen und SUCHEN SIE NACH IHREM SELBST. Dann werden Sie beginnen, die unwiderlegbare  Wahrheit von all dem zu sehen. Auch dürfen Sie das nicht überstürzen, sonst wird es nur ein intellektueller Prozess sein.

Die Gegenwart selbst hilft  dabei, sodann beginnt langsam aber sicher eine Wende: anstatt dass die Gedanken wie ein riesiger Magnet sind, der sie in einen Strudel tiefer Verstrickung zieht, wird die Gegenwart zum Magneten – sie zieht sie in die stille Weite von „SIE selbst in SIE selbst hinein“.

Wenn ich sage „Präsenz  hilft uns dabei“, meine ich, dass Sie sehen kann, wie du schaust, und dass  erfreut Sie, denn Sie ist Sie selbst, die durch dich nach sich selbst sucht. Wenn die Liebe sieht, wie du die Vorhänge öffnest, um etwas Licht hereinzulassen, hilft die Präsenz „dir“, sie weiter aufzuziehen, damit Sie mehr von sich selbst sehen kann.

Wenn wir über die Innenschau spreche, stellen wir uns einfach die Fragen „Wo bin ich? Wer bin ich?“. Finden Sie es heraus. Setze Dich mit dieser Frage etwa 10 Minuten lang so oft wie möglich hin und beobachte, was passiert.

Wenn Du wirklich anfängst zu schauen, entsteht ein gedanklicher Leerraum, und mit mehr Übung beginnt eine gedankliche Leere. Schließlich wird daraus die Kraft, die unser „Sehen“ von der Dominanz der Gedanken in die Dominanz der Gegenwart verwandelt.

Auch wenn es anfangs ein wenig Anstrengung erfordert, wird bald ein natürliches Verlangen danach entstehen.  Dann folgt ein Verweilen in DEM, und schließlich ist keine Übung mehr nötig.

Diese Empfehlungen sind in „Nam Yar“ (was „Wer bin ich?“ bedeutet) von Ramana Maharshi  schön dargestellt.

Viele Menschen halten die Selbstbefragung für trocken und emotionslos. Mandi Worte vermitteln enorme Energie und Begeisterung. Es gibt nichts Aufregenderes als den Nervenkitzel, sein eigenes wahres Selbst zu entdecken! Wenn man mit Leidenschaft erforscht, erhält man Ergebnisse.

Übersetzungen aus dem Buch 1000

Hier findest Du Übersetzungen zu den Bewusstseinsebenen:

LOC 500 – 559
LOC 560 – 569
LOC 570 – 579
LOC 580 – 589
LOC 590 – 599
LOC 600 – 699
LOC 700 – 799
LOC 800 – 899
LOC 900 – 999
LOC 1000

Bewusstseinsebenen im Überblick